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Maitri: Mitgefühl mit mir selbst und meinen Mitmenschen

Im Volksmund sagt man öfter, dass wir etwas oder jemanden durch einen „Filter“ betrachten. „Ich habe alles durch einen Vorhang der Wut gesehen / durch den Schleier der Melancholie / durch eine schwarze Brille.“

Oft sind diese Filter Sinnbild für negative Emotionen und Sichtweisen. Selbst die bekannte „rosarote Brille“ bezieht sich zwar auf positive Gefühle, unterstellt dem Träger aber oft Naivität und prophezeit ihm oder ihr ein böses Erwachen, sobald er oder sie die Dinge „klarer“ sieht. Ich frage mich: Ist es für mein seelisches Wohlbefinden und das meiner Mitmenschen nicht angenehmer, wenn ich öfter mal eine positive Brille aufsetze oder einen positiven Filter anwende? Zum Beispiel den Filter der Liebe, der Freude, der Gelassenheit oder der Begeisterung. Ich meine damit nicht, dass ich mir negative Ereignisse oder verletzendes Verhalten anderer schönrede. Es geht mir darum, eine positive und annehmende Grundhaltung zu entwickeln – zu mir selbst, zu meinen Mitmenschen und zum Leben insgesamt, mit all seinen Überraschungen und Schicksalsschlägen.

Dass wir solche positiven Grundhaltungen kultivieren können, wurde schon vor über tausend Jahren im Yogasutra erwähnt. Das ist ein Ursprungstext des indischen Yoga, verfasst vom indischen Gelehrten Patanjali, zwischen dem 2. Jhd. v. Chr. und dem 4 Jhd. n. Chr. Patanjali nutze den Begriff Maitri. Maitri bedeutet vor allem Mitgefühl, aber auch Liebe, Güte, Wohlwollen oder Freundlichkeit bzw. Freundschaft. Das Entwickeln von Maitri heißt Maitri Bhavana (bhavana = kultivieren). Maitri ist für die Yogis die zentrale geistige Kraft und somit absolute Voraussetzung, um andere geistige Kräfte wie Achtsamkeit, Gedächtnis und Konzentrationsfähigkeit zu entwickeln und zu einem klaren Geist zu gelangen. Es ist also mit modernen Worten Mentaltraining und emotionale Persönlichkeitsentwicklung zugleich. Es bildet einen zentralen Baustein auf dem Weg zur Selbsterkenntnis und zum Verstehen anderer Menschen als weiteren Schritt. Beides gelingt vollständig nur vom Herzen, mit Herzensgüte.

Buddhist meditiert

Sprechen wir von Mitgefühl, Wohlwollen, Liebe oder Freundlichkeit, so meinen wir oft das Empfinden und Verhalten anderen gegenüber. Das ist im Kultivieren von Maitri auf jeden Fall zentral. Doch der Weg beginnt immer bei mir selbst: Ich muss Mitgefühl mit mir selbst entwickeln, mir wohlwollend begegnen und mit mir in eine liebevolle Beziehung gehen. Erst dann kann ich anderen mit Wertschätzung begegnen und auch das Leben als Ganzes ohne Urteile und Widerstand annehmen. Im Kultivieren dieses Mitgefühls spielt Meditation eine zentrale Rolle. Es gibt unter dem Begriff Maitri zahlreiche angeleitete Meditationen, die sich auch „liebende Güte“ nennen. Genau das bedeutet auch der Begriff „Metta“ aus dem Buddhistischen. Die Meditationen beinhalten oft Affirmationen, die der Praktizierende zu sich selbst spricht. Manche Meditationen beinhalten entweder Selbstmitgefühl oder Mitgefühl für andere. Andere vereinen auch beide Aspekte oder widmen sich darüber hinaus auch der liebevollen Annahme und Hingabe zum Leben mit all seinen Höhen und Tiefen.

So wie das Mitgefühl sind auch Loslassen und Vergeben essentielle Themen im Maitri. Diese Praktiken sind zentrale Elemente beim Umgang mit negativen Emotionen und können ebenso erlernt werden. Genauso wie die Liebe und Freundlichkeit, die man erst bei sich selbst finden muss, fangen Loslassen wie auch Vergeben bei einem selbst an. Es ist hier wichtig, den Schmerz zu spüren, der einem angetan wurde und diesen dann fei zu lassen, damit man sich nicht in ihm verliert. Im schlimmsten Fall, könnte man dann in einer Spirale dieses Schmerzes stecken bleiben und so nicht nur die Liebe zu sich selbst, sondern auch zu anderen verlieren. Man vertraut niemandem mehr, wegen dieser einen schmerzhaften Erfahrung, die man nicht loslassen kann oder will. Loslassen passiert nicht von heute auf morgen. Maitri wird dich dabei mit geführten Meditationen, Reflexionen und Übungen unterstützen. Auch diese fußen auf dem Mitgefühl für andere und sich selbst, sowie der Betrachtung des Lebens als Ganzes und der Fokussierung auf die Gegenwart. Maitri ist also ein Weg.

Zahlreiche kontrollierte Studien weisen nach, dass regelmäßiges Praktizieren von Maitrti oder Metta allgemein die eigenen Gefühle und das Mindset positiv beeinflussen. Aber auch die Einstellung gegenüber anderen Personen. Auch soziale Beziehungen sollen profitieren. Meditationen sind heute fester Bestandteil in Programmen zur Stärkung der Resilienz und zur Burnoutprävention.

Wir von der bfkm I Die Trainingscompany bieten als Organisationsentwickler und Individualbegleiter Maitri als ein eigenständiges Seminar an:

Maitri I Ein Kurs in Sachen Liebe.

Mitgefühl, Wohlwollen und Wertschätzung sind jedoch in all unseren Angeboten treibende Kräfte, sei es in der Führungskräfteentwicklung, in Mitarbeiterschulungen oder im Verkaufstraining. Ganz besonders natürlich in der Gewaltfreien Kommunikation, unserem Führungsretreat, sowie in all unseren Angeboten zur persönlichen Weiterentwicklung.

 

Lisa und Max

 

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