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Ein bisschen Empathie schadet nie – Über das menschenorientierte Führen

Wertschätzend den Mitarbeiter/innen gegenüber sein, ein respektvoller Umgang auf Augenhöhe, sich den Mitarbeiter/innen zuwenden und ihre Belange verstehen und auch den Kund/innen und Lieferant/innen auf einer persönlichen Ebene zu begegnen, all diese Fähigkeiten können unter der Kompetenz „Menschenorientierung“ gezählt werden. Dass diese einen wichtigen Aspekt für erfolgreiche Führungskräfte darstellt, wurde auch schon mehrmals wissenschaftlich bestätigt: In einer Meta Studie des Institutes für Führungskultur im digitalen Zeitalter aus dem Jahr 2016 geht hervor, dass sich 50% der Mitarbeiter/innen eine Führungskraft wünschen, die menschenorientiert handelt, auch oder gerade im digitalen Zeitalter der Arbeit. Es ist und bleibt also eine der wichtigsten Kompetenzen der Führungskräfte von heute und morgen. Doch was genau bedeutet „Menschenorientierung“?

Menschenorientierung etymologisch betrachtet

Dröselt man das Wort einmal auf, erhält man „Mensch“ und „Orientierung“. 

Das Wort Mensch wird in diesem Kontext im Sinne von „menschlich“ verwendet, also den Menschen betreffend, in der Natur des Menschen handelnd und somit dem Menschen zugewandt, freundlich, hilfsbereit, echt und natürlich handelnd. 

Orientierung ist ein interessantes Wort: Ursprünglich verstand sich darin „etwas nach dem Aufgang der Sonne/den Himmelsrichtungen (dem Orient) auszurichten“ und wird heute eher metaphorisch genutzt als „sich zurechtfinden mithilfe bestimmter Punkte/Faktoren“. 

Jemand, der sich also menschenorientiert verhält, versucht, aufgrund von Menschlichkeit zu handeln und seine Ziele danach auszurichten. Er/sie plant seine/ihre Taten aufgrund dessen, dass die Menschen in seiner/ihrer Umgebung Gutes verdient haben und dementsprechende Hilfestellung bekommen sollten, um zu ihrem Glück zu gelangen.

Empathische Gespräche

Diese Definition ist natürlich nur ein Versuch, die komplexe Fähigkeit des menschenorientierten Führens darzustellen. Zum menschenorientiertem Führen gehört außerdem weit mehr als nur das bloße Wissen darum. Es muss auch ausgeführt werden. Und hier kommen oft viele Führungskräfte an innere wie auch äußere Grenzen. Aber warum? Schauen wir uns einmal einen kleinen geschichtlichen Abriss über die Kompetenzen von Führungskräften in den letzten Jahrhunderten an.

Die Geschichte des menschenorientierten Führens

Eine Gruppe von Menschen zu Führen wurde eigentlich schon immer benötigt: Ob es Armeen waren, Kaiser und Kaiserinnen oder Könige und Königinnen – es musste immer irgendeine Person geben, die die Ziele für die Gruppe „unter sich“ vorgab. Hierarchie existiert also schon seit es die Menschheit gibt. Seitdem durch die Industrialisierung auch in der Arbeitswelt größere Menschengruppen geleitet werden mussten, fanden sich auch hier immer mehr hierarchische Strukturen. Diese wurden oft geleitet durch starke, eher emotionslose, rationale Chefs und Chefinnen, die auch im Chaos einen kühlen Kopf bewahrten und die Zügel fest umklammert hielten auch in schwierigen Zeiten. 

Wer mal einen genaueren Einblick in die Geschichte des Führens werfen möchte, kann auch gern in unsere 4-Teilige Serie „Was ist gute Führung“ hereinlesen.

Hier geht es zum ersten Teil!

Diese Art des Führens zieht sich bis in die Moderne weiter und reproduziert sich in vielen Unternehmen immer wieder selber. Es ist daher kein Wunder, dass in vielen Chefetagen noch immer rationale, und wenig empathische Menschen sitzen, die nur die schwarzen Zahlen der Firma sehen. Natürlich ist das nicht die Regel. Es existierten schon immer auch Führungskräfte, die auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter/innen eingingen. So wurde ja beispielsweise schon früh auch sozialer Wohnraum extra für die Beschäftigten eines Betriebes geschaffen, oder durch Essensmarken die Versorgung gewährleistet. Doch das war leider oft die Ausnahme.

Bis ins Ende des letzten Jahrhunderts hinein kann man noch in vielen Chefetagen sehen, dass Rationalität und Kühle immer wieder reproduziert wird. Es ist ein tief sitzendes, erlerntes Verhalten und Denken, dass uns in Führungskräften noch immer diese Eigenschaften sehen lässt und somit auch Führungskräfte selbst nur diese Eigenschaften in sich selbst zulassen. Selbst wer empathischer sein will, tut sich dann recht schwer damit. Tiefe innere Glaubenssätzen und ein starres hierarchisches System lassen kaum Veränderung zu.

Doch heutzutage braucht es neue Kompetenzen in Führungskräften. Die Mitarbeiter/innen von heute sind nicht mehr das „ungebildete Volk“ aus einer „unteren Schicht“. Heutzutage weisen Arbeitgeber/innen wie auch Arbeitnehmer/innen oft dieselbe Bildung auf. Es macht also gar keinen Sinn mehr, den „Untergebenen“ einfach nur Ziele vorzusetzen, die diese dann stupide abarbeiten. Die Mitarbeiter/innen von heute haben selbst viele Kompetenzen und verschiedene Sichtweisen, die im Austausch eine unglaubliche Bereicherung für alle sein können. Und diese Kompetenzen WOLLEN die Kolleg/innen auch einsetzen! Sie haben immer mehr das Bedürfnis, sich einzubringen, und gleichwertig mit der Führungskraft behandelt zu werden. Gerade die Generationen Y und Z lassen sich nicht mehr herumschubsen, wollen ihre eigenen Ideen einbringen und Aufgaben nicht mehr bloß stupide abarbeiten. Der Ruf nach Digitalisierung, flexiblen Arbeitszeiten und Homeoffice Regelungen wird hier auch immer lauter.

Die Führungskraft von heute MUSS also menschenorientiert handeln, es geht kein Weg daran vorbei, denn die Mitarbeiter/innen WOLLEN einbezogen werden, sie wollen eigene Entscheidungen treffen und auch mal eine Entscheidung des/der Chef/in hinterfragen können. 

Eine gute Zeit auf Arbeit haben

Menschenorientiertes Führen heute

Im agilen Arbeiten und auch im digitalen (Arbeits-)Zeitalter kommt man als Führungskraft also nicht umhin, auf seine Mitarbeiter/innen zu hören und die nächsten Quartalsziele auch nach ihnen auszurichten. Was nützt es sonst dem Unternehmen, wenn zwar jedes Jahr 200% Gewinne erzielt werden, aber alle Mitarbeiter/innen im Burnout landen? Deshalb braucht es menschenorientierte Chefs und Chefinnen, die auf Augenhöhe mit Respekt und Empathie auf die Angestellten zugehen. Natürlich benötigen die Angestellten weiterhin eine Führungsperson, die die Ziele vorgibt und sie unterstützt. Gleichzeitig ist es außerdem wichtig, auch auf die Unternehmensziele und den Unternehmenserfolg zu schauen. Eine bankrotte Firma hilft den Mitarbeiter/innen am allerwenigsten. 

Es geht in der menschenorientierten Führung also darum, dass ein größeres Spektrum bedient werden muss. Eines, in dem die Interessen der Mitarbeiter/innen als genauso wichtig eingestuft werden, wie die der Firma. Eines, das ein gutes Gleichgewicht zwischen Menschenorientierung UND Geschäftserfolgsorientierung findet. 

Ein weiteres wichtiges Feld in der empathischen Führung sind die Kund/innen und Lieferant/innen. Auch diese wollen auf Augenhöhe bedient und respektvoll behandelt werden.

Wir appellieren daher an die Führungskräfte von heute und morgen: Horcht in euch selbst und vergesst bitte nie die Menschenorientierung! Sie ist ebenso wichtig für den Erfolg der Firma, wie die reinen Zahlen und Fakten. Ein bisschen Empathie schadet nie ;) 

Du bist selbst eine Führungskraft und hast Schwierigkeiten damit, empathisch auf deine Mitarbeiter/innen zuzugehen? Du willst menschenorientiert Führen, aber stößt immer wieder an innere Grenzen? Dann besuch gern eines unserer Führungskräfteretreats. Hier lernst du die wichtigsten Kompetenzen einer Führungskraft und wie du diese anwendest.

Jetzt anmelden!

Lisa Tschierschke

Quelle: https://www.lgad.de/web-wAssets/docs/Downloads_oeffentlich/Themenfelder-oeffentlich-einsehbare-Inhalte/Betriebsberatung-Unsere-Servicepartner/IFIDZ-Liebermeister/IFIDZ-Meta-Studie2016_Kurzfassung.pdf

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