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Onlinetraining: Besser als Präsenz?
Die Pandemie hat uns alle in vielen Bereichen in die Knie gezwungen. Wir mussten kreativ werden, um vorhandene Angebote weiterhin abhalten zu können. Home-Office Regelungen, Lockdowns, geschlossene Kulturangebote brachten vor allem eins: Mehr Onlineveranstaltungen. Auch wir von der bfkm I Die Trainingscompany mussten unsere Trainings, Workshops und Retreats seitdem als digitale Treffen ausführen. Ob nun die digitale Konferenz, das Webinar mit den Kollegen oder auch der Onlinekurs – fast unser komplettes Leben hat sich deshalb in den letzten 1,5 Jahren vor den Bildschirmen abgespielt. Vielen hängt das mittlerweile zum Hals heraus und sie sehnen sich nach den altbekannten Treffen in Präsenz. Doch woran liegt das? Wir finden, ein gut gestaltetes Onlinetraining kann einen Präsenztraining allemal das Wasser reichen und sollte, auch nach der Pandemie, als Format für lebendige Veranstaltungen in Betracht gezogen werden! Es hat viele Vorteile, sich digital zu treffen, wenn die Möglichkeiten voll ausgeschöpft werden. Wir wollen deshalb einmal genauer schauen, welche Unterschiede zwischen Präsenz- und Onlineangeboten bestehen und wie man seine Onlineveranstaltung verbessern kann.
Vor- und Nachteile von Onlinetrainings und Präsenztrainings
Erst einmal: Natürlich ist es in vielen Fällen auch einfach Geschmackssache, ob jemand Online- oder Präsenztrainings bevorzugt. Die hier aufgelisteten Vor- und Nachteile sollen nur ein rundes Bild zeigen. Außerdem kommt es immer auch sehr stark auf den*die jeweilige*n Trainer*in an. Es ist faktisch nicht möglich, ein Präsenzangebot 1zu1 auf ein digitales Angebot zu übertragen. Trainer*innen müssen hier neue Wege finden, ihre Teilnehmer*innen für das jeweilige Training zu motivieren. Es ist auch ratsam, eine Weiterbildung als Onlinetrainer*in zu absolvieren, um noch besser mit den digitalen Tools zu agieren.
Wir bieten hierzu auch eine Ausbildung zum Online-Trainer an. An zwei Tagen erfährst du, wie du mit der vorhandenen Technik und passenden didaktischen Konzepten eine gute Atmosphäre für dein Online-Training schaffen kannst, aus dem deine Teilnehmer*innen motiviert herausgehen.
Das große Plus an Präsenzveranstaltung ist natürlich die persönliche Interaktion, die direkten Verbindungen auf einer viel emotionaleren Ebene. Man kann die Gestik, Mimik und Körperhaltung der anderen sehen und hat teilweise auch einen privateren Austausch, wenn es in der Pause auch mal nicht nur um die Inhalte der Veranstaltung geht. Der Mensch ist ein Gruppentier und braucht genau diese Verbindungen, was zu einer meist sehr positiven Stimmung führt. Durch Rollenspiele und Flipchart-Übungen ist auch mehr Bewegung im Raum möglich, als wenn die Teilnehmenden nur vor dem Rechner sitzen und zuhören.
Die Natur eines Präsenztrainings hat es aber auch in sich, dass dafür oft der ganze Tag geblockt wird und das Ganze eventuell in einer anderen Stadt oder gar einem anderen Bundesland stattfindet. Das hat auf der einen Seite den Nachteil von Reise- und Übernachtungskosten und damit verbunden einem größeren Aufwand für alle, aber gleichzeitig sind die Teilnehmer*innen dann auch nicht mehr versucht „nebenbei“ etwas anderes zu erledigen, wie beispielsweise Mails zu checken. Sie sind also eher komplett dabei und haben einen freieren Kopf für die Inhalte des Trainings.
Doch genau das schätzen Fans von Onlinetrainings. Es geht sehr viel schneller, es können mehr Menschen teilnehmen und es ist zumeist auch sehr viel günstiger. Außerdem findet es in einer gewohnten Umgebung (ob nun zuhause oder am Arbeitsplatz) statt. Man fühlt sich also wohler, auch weil man sich bequeme Kleidung anziehen kann und den Lieblingstee machen kann. Es ist außerdem einfacher, Micro Learning Einheiten einzubauen. Das heißt, einzelne Onlinetrainings bestehend aus kurzen 1-2h Einheiten, werden über mehrere Wochen verteilt angeboten. Das hat einen besseren Lerneffekt für die Teilnehmenden. Auch bietet es viele Möglichkeiten, audiovisuelle und multimediale Inhalte einzufügen. Der *die Trainer*in kann außerdem in der Vor- und Nachbereitung alle Inhalte den Teilnehmer*innen zukommen lassen.
Abstriche werden aber natürlich in der Interaktion und der Gruppendynamik gemacht. Am Ende ist es eben ein digitaler Austausch. Daher ist es besonders wichtig, dass alle Kameras an sind und viele Pausen gemacht werden, denn Onlinetraining kann ermüdender sein, als präsente Angebote. Auch ist die Gefahr groß, dass man sich schnell ablenkt. Der Klick in die Mails geht schnell, eben auch, wenn der*die Teilnehmer*in keine Energie mehr hat. Hinzu kommen mögliche technische Probleme oder Unwissenheit, was eine Teilnahme erschweren könnte.
Wie kann ein Onlinetraining also gut und motivierend für alle ablaufen?
Aus unserer Erfahrung heraus, gibt es einige Regeln, die man beachten kann, damit eine Onlineveranstaltung genauso gut gelingt, wie eine Präsenzveranstaltung:
- Gute Vorbereitung: Münze deine bisherigen Trainings in Präsenz nicht einfach 1zu1 auf das Onlinetraining um! Es bedarf eines neuen didaktischen Konzepts, mit anderen Wegen der Wissensvermittlung
- Klare Struktur mit kleineren Einheiten: Es ist wichtig, dass die Teilnehmenden wissen, wann welches Thema besprochen wird und wann Pausen sind. Es müssen außerdem mehr Pausen, als in Präsenz gemacht werden, damit die Teilnehmer*innen nicht müde werden
- Die Teilnehmer*innen kennenlernen: Eine Vorstellungsrunde zu Beginn ist auch Online ein guter Icebreaker. So wird direkt eine persönlichere Verbindung geschaffen
- Online Tools nutzen: Es gibt in der digitalen Welt tausende Möglichkeiten, um Inhalte interessant darzustellen, Gruppenarbeiten zu ermöglichen oder die Interaktion zu fördern, diese müssen nur genutzt werden! Die Teilnehmenden werden es dir danken.
- 8 Sekunden Regel: Wenn du eine Frage stellst, warte 8 Sekunden lang erst einmal ab. Online ist man schneller versucht, direkt weiterzumachen, wenn nicht sofort eine Antwort kommt. So haben die Teilnehmenden Zeit, in Ruhe die Stummschaltung aufzuheben und zu sprechen.
- Führung ist das A und O: In Online Trainings ist es essenziell, dass der*die Trainer*in eine klare, offene und authentische Führung aufweist. So können Besonderheiten und Wünsche klar formuliert werden, was Vertrauen und Verbindung schafft.
- Lernen in Bewegung: Lernen in Bewegung ist das natürlichste Lernen. Daher ist es gerade online so wichtig, immer wieder Elemente der Bewegung mit ins Training zu integrieren. Und das Schöne daran ist, es ist gar nicht so schwer, wie es auf den ersten Moment wirkt.
Wer jetzt Interesse bekommen hat, kann gern einmal bei einem Retreat dabei sein. Wir bieten eine riesige Palette an wundervollen Treats, in denen du in dich gehen und wieder in deine Kraft zurückfinden kannst.
Unser Ansatz
Es gibt bei uns nicht das „klassische“ Webinar, wenn wir einen unserer Workshops digital anbieten. Wir möchten noch einen Schritt weitergehen und unterscheiden daher folgende drei Typen:
- Komplett auf Selbstlernen basierende Lernplattformen mit multimedialen Inhalten und evtl. einem Test am Ende (keine Sprecher*innen/Trainer*innen)
- Online-Webinare, bei denen über einen Vortrag mit Bildern, Videos, Texten und Audiodateien Wissen vermittelt wird (1-2 feste Sprecher*innen/Trainer*innen)
- Onlinetrainings, in denen sich die ganze Gruppe austauscht, die durch digitale Tools unterstützt werden (alle haben das Wort, der/die Trainer*in gibt die Themen vor)
Wer schon einmal ein Retreat von uns besucht hat, weiß, dass wir nicht auf die „klassische“ Wissensvermittlung setzen, die die ersten zwei Formate ausmachen. Wir möchten, dass jede*r Teilnehmer*in gleichermaßen zu Wort kommen kann, dass jede*r von seine Erfahrungen berichten kann und sich so öffnet. Nur so findet zwischen den Teilnehmenden Verbindung statt und sie kommen wieder in ihre Kraft. Es bringt so viel mehr wirkliche Veränderung mit sich, wenn jeder selbst aktiv in sich geht und seine tiefsten Gefühle zum Ausdruck bringt, als wenn eine*e Trainer*in nur von diesen Dingen erzählt. So haben wir in unseren Trainings immer viele Einzel- und Gruppenübungen, die sich abwechseln mit Meditationen und Selbstreflexionsübungen.
Genau das wollten wir beibehalten, als es für uns in die digitalen Trainings ging. Deshalb sind unsere Onlinetrainings so, wie oben das dritte Format beschrieben wird: Der*Die Trainer*in gibt ein Thema oder eine Übung vor und alle besprechen es gemeinsam im großen Kreis, oder in Kleingruppen, oder führen diese aus. So entsteht eine Art Hybridform, bei der am Ende die digitale Komponente kaum noch beachtet wird. Unsere Teilnehmer*innen reden frei miteinander, bewegen sich im Raum und gehen tief in sich, so als ob wir zusammen im Seminarraum sitzen würden. Gleichzeitig bietet die Software die Möglichkeiten eines digitalen Whiteboards, Abstimmungstools, Breakoutrooms und vielem mehr. So verbinden wir das Beste aus beiden Welten und konnten in der Pandemie weiterhin erfolgreich Workshops und Retreats durchführen.
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