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Die Kunst der Kommunikation

„Wir können nicht nicht kommunizieren“ sagte einmal der Philosoph und Psychoanalytiker Paul Watzlawick und veränderte damit unser Verständnis über Kommunikation grundlegend. Wir Menschen sind Rudeltiere, und wir benötigen eine Verbindung zu unseren Mitmenschen. Grausame Experimente von Säuglingen, mit denen sich außerhalb von Essen, Trinken und Windeln wechseln nicht beschäftigt wurde, zeigen: Wir würden nicht überleben, wenn wir keine Verbindung zu anderen Menschen herstellen könnten. Es ist tief in uns verankert, auf irgendeine Weise immer zu kommunizieren, denn wir brauchen den Austausch mit anderen, um glücklich zu sein.

Die vielen Wege der Kommunikation

Nicht nur durch Sprache verständigen wir uns. Allein schon die Stimmung in der wir uns befinden, spiegelt sich in der Stimmlage, dem Sprechklang, der Geschwindigkeit, den Sprechpausen und vielen anderen winzigen Faktoren wider. Schließlich erkennt man auch, wenn man nicht der jeweiligen Sprache mächtig ist, welche Gefühlslage momentan beim Sprecher herrscht. Ebenso wichtig sind Mimik, Gestik und Körperhaltung. Diese unterstreichen den Gemütszustand der sprechenden Person. Durch die kleinsten Änderungen dieser, kann außerdem die komplette Wirkung umgedreht werden. Es ist ein unglaublich komplexes Zusammenspiel von vielen (unterbewussten) Signalen. Und in der heutigen Zeit kommen dann auch noch immer mehr Symbole, Emojis, Bilder, GIFs u.v.m. hinzu, die uns in der digitalen Kommunikation unterstützen.

Interessant ist, dass nicht nur der Sprechende verschiedene Signale senden kann, sondern auch der Zuhörende verschiedene Signale empfängt. Friedemann Schulz von Thun entwickelte hierfür das 4-Seiten- bzw. das 4-Ohren-Modell. Es sagt aus, dass Sender, wie auch Empfänger verschiedene Ebenen beim Kommunizieren nutzen. Jede Nachricht, jeder Satz, jede Form der Kommunikation beinhaltet immer eine gewisse Selbstkundgabe, eine Sachebene, einen Apell und betrifft auch die Beziehungsebene. Genauso existieren diese 4 Ebenen beim Empfänger.

Und wenn wir mal weiter weg gehen vom simplen Sprecher - Zuhörer Prinzip und uns die neuen Medien anschauen: Da gab es anfangs Zeitungen, Radiosendungen und Fernsehen als erste Massenmedien. Auch hier findet Kommunikation statt. Diese ist zwar nur von A nach B gerichtet, also ohne Rückkanal, trotzdem bedienen auch hier alle Beteiligten die eben genannten 4 Ebenen. Die berühmte Formel des US-amerikanischen Politik- und Kommunikationsforschers Harold Lasswell fasst diese Beziehung aus unserer Sicht passend zusammen:

„Wer sagt was in welchem Kanal zu wem?“

Dieser einfache Satz begründete die Kommunikations- und Medienforschung, denn die einzelnen Aspekte drücken bei näherem Betrachten extrem viele Unterthemen aus. Hier geht es weniger um die Ebenen von Sender und Empfänger, sondern vielmehr darum, wer genau kommuniziert, was im Speziellen der Inhalt ist, welches Medium genutzt wird, wer es hört und welche Wirkung dadurch erzielt wird.

Heutzutage gibt es durch die globale Vernetzung des Internets überall und immerzu die Möglichkeit zur Kommunikation. Wir müssen nicht mal mehr aus dem Haus gehen, um mit unseren Freunden zu sprechen. Wir haben Emojis und GIFs, die in einem einzigen Bild perfekt unsere Stimmung beschreiben und selbst wenn wir absichtlich nicht antworten, haben wir doch auch ganz deutlich etwas gesagt.

Digitale Kommunikation – gut oder schlecht?

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass wir online anders kommunizieren. Aber was bedeutet das für unsere sozialen Kontakte? Verwahrlosen wir mehr oder bereichern uns die sozialen Medien?

Eine feste Antwort konnte die Forschung dazu noch nicht liefern. Es wurde in vielen Studien aber beobachtet, dass wir mithilfe unserer Smartphones neue Bekanntschaften eher festigen und wir uns spontaner treffen. Auch wird das Handy oft gemeinsam zur Mediennutzung (zusammen Videos schauen oder Musik hören) verwendet. Die neuen Medien ergänzen unsere Kommunikation also vielmehr und bereichern sie, als das sie uns schaden würden. Jungen Menschen öffnen sie auch die Tore zur Welt, weshalb diese nicht mehr nur auf die eigenen Eltern beim Erwachsenwerden angewiesen sind, sondern auch online einen regen Kontaktaustausch haben. Gefahren birgen sich in den sozialen Medien dann aber zum Beispiel bei Suchtgefahr und datenschutzrechtlichen Problemen.

Aber auch wir Erwachsenen sind immer mehr auf die sozialen Medien angewiesen – nicht zuletzt wegen der Pandemie und ihren Folgen für das Berufsleben. In der Coronazeit waren wir plötzlich alle gezwungen nur noch digital zu kommunizieren, ob wir wollten oder nicht. Es zeigte sich: Digitale Kommunikation kann wirkliche zwischenmenschliche Kommunikation nicht ersetzen. Ein Drittel der Deutschen litt unter dem Defizit von zwischenmenschlichen Beziehungen in dieser Zeit und tat sich schwer mit dem Schritt ins komplett Digitale. Die Folgen waren bei vielen ein negativeres Lebensgefühl, eine weniger gute Gesundheit und ein allgemein schlechteres Wohlbefinden. Aber es gab auch die andere Seite: Manche Menschen fühlten sich durch die digitale Vernetzung sowie psychisch und mental besser. Es kommt hier auch ganz stark auf den Typen Mensch an.

Diejenigen, die sich in der digitalen Welt mithilfe sozialer Medien sehr gut vernetzt und einen regen Austausch online hatten, fühlten sich während der Lockdowns und Home-Office Regelungen nämlich weniger allein. Soziale Medien können die „echten“ Begegnungen also tatsächlich teilweise ersetzen – wenn sie genutzt werden.

Digitale Kommunikation

Kommunikation für unser Wohlbefinden

Es bleibt festzuhalten: Zwischenmenschliche Beziehungen brauchen wir nicht nur für unser Wohlbefinden, wir würden ohne sie nicht überleben. Experimente mit Babys, mit denen bis auf Essen, Trinken und Windel wechseln nicht interagiert wurde und die entweder schwere Traumata davon mitnahmen oder gar starben, machen deutlich, wie wichtig für uns der Austausch mit anderen Menschen ist. Gerade als Kleinkinder müssen wir mit unseren Bezugsperson konstant in Verbindung bleiben, nicht nur um unsere Grundbedürfnisse zu befriedigen, sondern auch um zu lernen, wie wir kommunizieren, bewusst wie auch unterbewusst.

Diese Verhaltensmuster wenden wir dann als Erwachsene mit unseren Mitmenschen an. Es ist ein hochkomplexes Zusammenspiel von Sprache, Haltung, Stimmung und so vielen anderen Faktoren. Mach daher doch gern selbst einmal das Experiment, wenn du in einem Gespräch steckst und versuche herauszufinden, auf welche Weise die 4 Seiten der Kommunikation genutzt werden und wie sie vielleicht auch durch winzige Haltungs- oder Mimikänderungen abgewandelt werden können. Es ist erstaunlich, wie viel hier unterbewusst passiert und wie viel wir selbst auch bewusst steuern können!

Gerade als Führungskraft ist es von großer Bedeutung, richtig und klar mit seinen Angestellten zu kommunizieren. In der heutigen Zeit ist das In-den-Dialog-treten wichtiger denn je, denn wir sprechen leider oft Dinge nicht an, egal ob sie nun gut oder schlecht sind. In unserem Sprecheffekte Training helfen wir Führungskräften dabei, zwischenmenschliche Kommunikation am Arbeitsplatz wieder gesund und offen zu etablieren mithilfe der bekannten Modelle und Theorien von Sprachforschern und Psychologen.

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Lisa Tschierschke

Quellen: 

https://www.grin.com/document/161917

https://www.informationszentrum-mobilfunk.de/wirtschaft-gesellschaft/mobile-gesellschaft/sozialverhalten

https://www.it-daily.net/it-management/projekt-personal/zwischenmenschliche-beziehungen-sind-der-schluessel-zum-glueck

https://www.nzz.ch/folio/dieser-versuch-macht-sprachlos-ld.1621730

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