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Keine Kraft für die Umsetzung

Immerzu schieben wir Dinge auf und machen lieber eine andere Aufgabe, die in diesem Moment weniger wichtig ist. Und das ist eine normale Eigenschaft, jeder Mensch macht das ab und zu einmal. Eine Studie von 2004 ergab: 80–90 % aller Studierenden prokrastiniert gelegentlich. Es ist also erst einmal gar nicht schlimm, wenn wir Dinge manchmal aufschieben. Leider gibt es aber auch Extremfälle von Prokrastination, bei denen die Betroffenen stark leiden. Aber woher kommt unser Drang, Dinge zu prokrastinieren? Und wie finden wir die Kraft der Umsetzung zurück?

Die „Aufschieberitis“

Typischerweise läuft es so ab: Wir wissen, dass eine wichtige Aufgabe ansteht. Sie ist vielleicht sogar dringend. Wir wählen aber lieber eine andere Aufgabe von geringerer Priorität und erledigen diese, damit wir kein schlechtes Gewissen bekommen, gar nichts getan zu haben. Gleichzeitig entschuldigen wir uns vor uns selbst und Anderen damit, dass die andere Aufgabe ja auch wichtig gewesen wäre (wobei wir wissen, dass dies nicht der Fall ist). Warum machen wir dann nicht einfach diese wichtige Aufgabe?

Das hat verschiedene Gründe. Die Aufgabe selbst ist uns vielleicht zu komplex, zu unangenehm und löst in uns Stress aus. Oder wir haben Angst vor den möglichen Ergebnissen. In unserem Kopf plustern wir die Aufgabe dann immer mehr auf, obwohl sie in der Realität vielleicht nur eine Stunde dauern würde. Und so haben wir immer weniger Lust, in die Umsetzung zu gehen.

Auch unsere Persönlichkeit hat einen großen Einfluss auf unsere Eigenschaft zu prokrastinieren. Manche Menschen sind zum Beispiel impulsiver oder haben Probleme mit der Selbstregulation. Wenn dann noch ein schlechtes Zeitmanagement und geringe Ausdauer hinzukommen, schieben wir viel eher Dinge auf.

Prokrastination

In der Konsequenz ergeben sich dann viele Nachteile. Schlechtere Noten, geringere Leistung und ein geringerer akademischer Erfolg sind nur ein paar der Beispiele. Aber auch im privaten und persönlichen Umfeld kann Prokrastination zu Problemen führen. Personen, die häufig Dinge aufschieben, haben einen schlechteren Gesundheitszustand, sind gestresster, schämen sich und fühlen sich deshalb schlecht. Das kann unter Umständen auch dazu führen, dass extreme Prokrastinierer häufiger single sind, öfter arbeitslos und weniger Einkommen haben, wie eine Studie der Uni Mainz herausfand. Deshalb haben Betroffene häufiger Depressionen, Angst, Einsamkeit und Erschöpfungssymptome. Das sind natürlich die Extremfälle, sie zeigen aber: Starke Prokrastination ist eine Eigenschaft, die wir uns abtrainieren sollten, wenn wir erfolgreich sein wollen. Was können wir also tun?

Wie wir die Prokrastination besiegen können

Prokrastination ist ein erlerntes Verhalten, wir tragen diese Eigenschaft also sehr tief in uns. Sie tritt hervor aus dem tiefen Bedürfnis nach Glück, nach dem wir alle streben. Wenn wir unsere Pflicht erfüllen müssen, also eine Aufgabe, die wir nicht unbedingt mögen, dann löst dies in uns kein Glücksgefühl aus. Ganz im Gegenteil: Wir finden diese Aufgabe überhaupt nicht attraktiv, eben weil sie uns kurzfristig kein Glück bringen wird. So erlernen wir Stück für Stück Vermeidungstaktiken und umgehen unangenehme Aufgaben immer mehr. Irgendwann ist es ein festes Muster, das sich immer wieder abspielt, wenn wir schwierigen Aufgaben entgegenstehen.

Wir müssen also tief graben, um eben dieses Muster zu verändern. Denn die Probleme, vor denen wir in unserem Leben stehen werden, werden nicht weniger unangenehm sein oder Rücksicht darauf nehmen, dass wir sie vermeiden wollen.

Ein erster Schritt ist es, zu erkennen, dass wir diese Muster besitzen und dass diese erlernt sind. Dann gilt es, neue Muster zur Problembewältigung zu erlernen. Hier müssen wir unserem Unterbewusstsein klarmachen, dass die Lösung einer Aufgabe langfristig gesehen auch Glücksgefühle erzeugt und uns im Allgemeinen ein besseres Leben beschaffen wird. Jede schwierige Aufgabe ist dann ein weiterer Schritt, ein kleines Puzzleteil auf dem Weg, die Prokrastination endlich zu besiegen.

Dafür braucht es ganz viel innere Umsetzungskraft. Wir benötigen eine gewisse Energie, um endlich wieder „unseren Arsch hochzubekommen“. Und die wird nur aus uns selbst kommen. Nur wenn wir es selber schaffen, tief in uns unsere Glaubenssätze zu verändern, werden wir auch endlich das nötige Durchhaltevermögen für schwierige Aufgaben aufbringen können.

Wie können wir also unsere eigenen Muster umprogrammieren? Wie bringen wir unserem Ego bei, dass kurzfristiges Glück durch Vermeidungstaktiken uns am Ende eher Unglück bringen wird?

Nun, indem wir ein paar Tricks anwenden. Wir können Vorteile der verhassten Aufgabe aufzeigen, oder uns direkt danach belohnen. Wir können uns auf das Gefühl konzentrieren, dass wir nach der getanen Arbeit haben werden oder uns vor Augen führen, dass die Aufgabe schneller erledigt sein wird, als wir denken.

Aber auch in unserer Ansicht von Arbeit können wir einiges ändern. Man muss nicht immer perfekt agieren und alles planen. Manche Dinge passieren zum Beispiel ungeplant und niemand wird uns dafür ankreiden. Man kann auch unperfekt in die Sichtbarkeit gehen. Das bedeutet, dass wir die Aufgabe, vor der wir uns drücken, auch nicht perfekt ausführen müssen. Es geht nur darum, die anfängliche Energie zu aktivieren, damit wir endlich da rausgehen und unsere Sache erledigen. Dabei ist es keine Schande, sich Hilfe zu holen, denn manchmal müssen wir die Dinge einreißen, um etwas Neues erschaffen zu können und dafür braucht es viel Kraft. Und vielleicht besiegen wir so auch endlich diese lästige Aufschieberitis.

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Fazit

In diesem Blogartikel hast du erfahren:

  • Warum wir so gern unangenehme Aufgaben aufschieben und warum das nicht gut ist
  • Wie man Prokrastination überwinden kann
  • Wie du wieder in deine Umsetzungskraft kommen kannst

Lisa Tschierschke

Quellen: 

https://www.psychologie-aktuell.com/news/aktuelle-news-psychologie/news-lesen/neue-studienergebnisse-zur-prokrastination-aufschieberitis-betrifft-vor-allem-junge-menschen.html
https://www.fu-berlin.de/sites/studienberatung/projekte/Projekt-Prokrastinationspraxis/Handout-Prokrastinationsstheorie.pdf

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