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Warum fällt es Männern manchmal so schwer, sich um ihre Themen zu kümmern?

Was soll ein Männerretreat bringen? Was macht man dort überhaupt? Das erfährst du heute hier im BLOG.

Wusstest du schon, dass sich die Zahl von Menschen, die aufgrund psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig sind, seit 1997 fast verdreifacht hat? Damals waren jeweils 100 Männer und Frauen betroffen. 2019 waren es 286 Frauen und 297 Männer[1]. Haben die Männer dabei die Frauen überholt oder sind sie „nur“ endlich auch mal wegen ihrer Beschwerden zum Arzt gegangen?

Das versteckte Leiden der Männer

Männer leiden nicht weniger unter Stress und Problemen. Sie leiden oft nur anders. Frauen holen sich viel schneller ärztliche oder therapeutische Hilfe oder suchen sich ein offenes Ohr bei einer guten Freundin, bei Verwandten oder KollegInnen. Männer leiden dagegen eher für sich – alleine und im Stillen. Oft versuchen sie, ihre Probleme zu verstecken, zu überspielen oder lenken sich durch intensive Arbeit, exzessiven Sport, riskantes/aggressives Verhalten, Alkohol u.v.m. ab. Aber irgendwann geht es einfach auch hier nicht mehr weiter. So bleiben Männer mit psychischen Leiden wie Depressionen und Burnout viel häufiger ohne Diagnose und tauchen so in keiner Statistik auf.[2] Schließlich haben sie ja gelernt, dass sie stark sein müssen.

Haben Männer einen anderen Zugang zu ihren Gefühlen und zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung?

Oft stellen wir in unseren Treats und Seminaren zur persönlichen Weiterentwicklung fest, dass sich viele Männer weniger über ihre Persönlichkeit und das eigene "Leiden" mitteilen. Der Anteil der Frauen, die sich diesen Themen stellen, ist wesentlich höher als der der Männer. In den begleitenden Chat-Communities zu unseren Seminaren zeigen sich Frauen häufig wesentlich offener und wahrhaftiger. Sie teilen nicht nur Erfolgsstorys sondern auch ihre Misserfolge und Leidensgeschichten und erfahren so mehr Unterstützung bzw. können diese geben.

Woran kann das liegen, dass Männer sich weniger mitteilen?

Unsere langjährige Erfahrung im Coaching und Training zeigt uns:

Viele Männer wollen für ein Problem eine pragmatische und schnelle Lösung finden. Am liebsten eine Checkliste.

Checkliste

Das Thema Persönlichkeitsentwicklung ist aber oft umfangreicher, manchmal wirkt es auch zeitintensiver, unkonkreter und verlangt ein Sich-Darauf-Einlassen und damit eine völlig andere Herangehensweise. Gerade für Männer ist es seit langer Zeit ein Tabu, sich mit sich selbst und den eigenen Emotionen zu beschäftigen. Fast jeder von uns hat das schon mal gehört: Sei stark! Lass diese Gefühlsduselei! Indianer weinen nicht! Sooft erleben wir, wie viel Überwindung es für viele Männer kostet, sich vor anderen Menschen berührbar oder sogar verletzlich zu zeigen – ganz ohne die Maske des starken Mannes. Und genauso oft erleben wir dann, wie weich und verletzbar sie sind und wie gut es ihnen tut, diese Seite zu erkunden oder zu leben.

Daher ist es uns so wichtig, mit unseren Treats und Retreats den Männern eine Möglichkeit zu geben, diesen Anteilen zu begegnen. Um dann daraus aus der vollen Kraft zu schöpfen und den Mut zu haben, seinen ganz eigenen Weg zu gehen.

Was ist ein Retreat und wozu brauche ich das als Mann überhaupt?

Retreat bedeutet Rückzug und Einkehr. Es ist eine Auszeit vom gewöhnlichen Alltag. Eine Zeit, die du nur für dich hast, die du mit dir selbst verbringst – mit viel Stille und ohne Ablenkung.

Vielleicht fragst du dich: Warum soll ich mehrere Tage oder eine ganze Woche auf ein Retreat fahren? Reicht es nicht, wenn ich eine Technik erlerne, mit der ich mich entspannen kann? Zum Beispiel eine Morgenmeditation, Yoga oder eine Achtsamkeitsübung, damit ich mehr bei mir selbst bin.

Natürlich ist es gut, wenn du regelmäßig Achtsamkeits- und Entspannungsübungen in deinen Alltag integrierst. Damit tust du auf jeden Fall schon einmal was für dich. Und doch kommt so oft der Alltag dazwischen: Nach einer Meditation können dich viele Dinge wieder aus der Energie der Meditation herauskatapultieren: die Partnerin, die Kinder, der Chef oder deine Kollegen, die unbeantworteten Emails oder Nachrichten auf deinem Handy. 

Es ist mittlerweile mehrfach nachgewiesen, dass eine Woche ohne Störung, ohne dass dich jemand „mal kurz sprechen“ will oder tausend Nachrichten auf deinem Smartphone aufploppen, dir den geschützten Raum der Stille geben, den es braucht. Nur so kannst du intensivere Erfahrungen mit dir selbst machen.

Männer beim Sharing

Du kannst es gut vergleichen mit einem Trainingslager im Sport. Die Fertigkeiten, die du dort erlangst, nimmst du mit als Grundlage fürs ganze Jahr.

Eine einzelne Technik kann niemals alle Fragen beantworten, die dich bewegen. Du kommst nicht an die tiefen Fragen wie zum Beispiel:

  • Wo sind meine Kraftquellen und Krafträuber in meinem Alltag?
  • Wie zufrieden bin ich mit meiner derzeitigen Lebenssituation?
  • Was sind meine Stärken und wo sind meine Schatten?
  • Welche Ereignisse in der Vergangenheit prägen mich noch heute?
  • Welche Glaubensätze habe ich unhinterfragt übernommen, die heute mein Mindset bestimmen?
  • Was sind meine tiefen Gefühle und Bedürfnisse?

Ein Retreat gibt dir den Rahmen, mit dem du deine tiefen Glaubensätze, deine Gefühle, genauso aber auch deine tiefen Wünsche und Bedürfnisse besser kennenlernst. Sind sie dir bewusst, kannst du klare Visionen entwickeln und Ziele verfolgen. Brodelt aber ganz vieles unbewusst unter der Oberfläche, wirst du nur sehr schwer Ziele definieren können und erst recht nicht daran glauben, dass du sie auch erreichen wirst. Übergehst du ständig unangenehme Gefühle und deine Bedürfnisse, werden sie dich auf dem Weg ans Ziel immer wieder sabotieren. Und sie werden dich nicht nur sabotieren, sondern bringen dich genau dorthin: in ein Burnout oder in eine Depression.

Warum heißt euer Retreat denn FÜHRUNGSretreat?

Du musst keine Führungskraft sein, um bei unserem Retreat mitzumachen. Führung heißt hier: in Führung mit dir selbst gehen oder dich selbst besser führen lernen – von innen heraus. Eine solche Führungskompetenz brauchst du, wenn du Ziele finden, Visionen entwickeln oder Leitbilder entwickeln willst – und um sie dann auch zu verwirklichen und die Veränderungen in deinem Leben herbeizuführen. Das gilt für berufliche Ziele genauso wie für dein Privatleben und deine ganz individuellen Lebensziele.

Und auch als Führungskraft ist es viel leichter, andere zu führen, wenn du mit dir im Klaren bist oder es gewöhnt bist, dich emotional unangenehmen Themen zu stellen. Oft lernen wir Techniken. Diese nutzen wir hier auch. Diese Techniken verpuffen aber ziemlich schnell, wenn sie nur aus dem Verstand heraus kommen.

Und genau das macht den Unterschied zwischen einem Retreat und einem Seminar aus: hier räumst du deine ganz persönlichen Krafträuber und Glaubenssätze aus dem Weg und kommst so ganz intuitiv in deine Kraft. Daher ist das Führungsretreat für alle, die sich fragen: Wie kann ich mich persönlich weiterentwickeln? Wie kann ich mich und meine Persönlichkeitsentwicklung auf das nächste Level bringen?

Was hat mir das Männerretreat geboten? Meine persönliche Erfahrung

Max spricht über seine Erfahrungen im Retreat

Ich hatte vor meinem ersten Retreat mehrere Jahre Erfahrungen mit Psychotherapie – sowohl tiefenpsychologische als auch Verhaltenstherapie. Das hat mir für die Dauer der Behandlung auch geholfen. Aber irgendetwas fehlte mir immer. Im Nachhinein kann ich es genauer sagen:

Mit der tiefenpsychologischen Behandlung konnte ich die Ursachen meiner Probleme in meiner Lebensgeschichte besser erkennen und meine Persönlichkeit sowie meine inneren Beweggründe besser verstehen. Beim Finden und Umsetzen von Lösungen fühlte ich mich aber auf mich alleine gestellt. In der Verhaltenstherapie haben wir dagegen Lösungen gesucht, Aktivitäten geplant, die mir Kraft geben und an meinen schwierigen Denkmustern gearbeitet. Allerdings fiel es mir immer dann schwer, neue Denkstrategien auszuprobieren, wenn mein Körper total verspannt, unruhig war oder ich keine Power oder Motivation hatte. Und genau da lag das Problem: Der Körper kam mir zu kurz.

Das Retreat hat für mich dagegen verschiedene Ansätze kombiniert. Ich habe mich mit meiner Lebensgeschichte, also den Schatten meiner Vergangenheit beschäftigt, meine Persönlichkeit und ihre Anteile kennengelernt. Aber vor allem spielte auch mein Körper eine ganz zentrale Rolle. Ihn habe ich auf dem Retreat aktiviert, entspannt – durch gemeinsame Aktivitäten UND gezielte Techniken. Das Führungsretreat nutzt das Konzept der zellulären Erinnerungen[3]. Erlebnisse und Erfahrungen werden demnach in unseren Zellen gespeichert. Deshalb drücken sich nicht nur spontane Gefühlsregungen im Körper aus, sondern auch alte, unverarbeitete oder verdrängte Emotionen. Wenn wir umgekehrt negative Erfahrungen und die dazugehörigen Emotionen und Gedanken bearbeiten wollen, ist die Aktivierung des Körpers ein wichtiger Schlüssel.

Im Retreat war für mich auch die Männergruppe ein wichtiger Faktor für meine Weiterentwicklung, genauso wie der Austausch in Zweier- oder Kleingruppen. Das sind alles Dinge, die eine Einzeltherapie oder ein Einzelcoaching nicht leisten kann. Die Intensität und Tiefe, die durch die gemeinsame Woche entstehen, sind ebenfalls ein wesentlicher Faktor.

Hast du schon mal eine stationäre Therapie gemacht?

Wieviel betreute Zeit hattest du dort, in der du nicht wieder in alte Muster fallen konntest? 45 Minuten je Woche, oder 2x2 Stunden? Wie wenig Zeit für so wichtige Themen…

Zum Glück ist das im Retreat ganz anders. 7 Tage am Stück, mit einem Programm, das dafür sorgt, dass genau das passiert, was in deinem Leben gerade dran ist. An denen immer jemand da ist und dich unterstützt, egal zu welcher Uhrzeit. In denen es nichts zu organisieren gibt. Und wo auch nach dem Retreat jemand den Weg mit dir gemeinsam geht.

Durch die Gruppe war es möglich, Ziele und Commitments mit mehr innerer Verbindlichkeit festzulegen. Auch die Community, in der wir uns im Anschluss an das Retreat ausgetauscht haben und noch immer austauschen, gibt mir die Kraft, auf meinem Weg zu bleiben und meine Ziele umzusetzen. Verstärkt wird für mich der positive Effekt auch noch durch regelmäßige, gemeinsame Online-Gruppentreffen und Zweiergespräche. Ich bin also nach dem Retreat nicht auf mich alleine gestellt – was nach Ablauf der früheren Therapien leider so war, sondern erfahre auch im Nachhinein vielseitige Unterstützung und kann sie auch anderen geben, was mein Selbstvertrauen unheimlich stärkt.

Warum erfährst du über das Führungsretreat nichts Genaueres auf unserer Website?

Ein bisschen was verraten wir dir ja. Wenn dir das nicht reicht, schau dir die Erfahrungsberichte der Teilnehmer an.

Teilnehmerstimmen unserer Retreats

Die findest du auf unserer Seite zum Männerretreat und auch auf der Seite zum Online-Männerretreat ganz unten. Damit bekommst du den besten Eindruck. Vertrau deinem Bauch! Je unvoreingenommener du ins Retreat gehst, umso mehr kannst du die Zeit der Stille, der Übungen, der Natur und die Kraft der Männergruppe genießen. Unsere Erfahrungen, unsere Methoden und die unsere Trainer sorgen dafür, dass du in diesem geschützten Raum deine Erfahrungen machen wirst. Aus diesem Raum wird nichts von deinen persönlichen Momenten nach außen getragen. Das versprechen sich alle Männer, bevor es losgeht: Männersache.

Und wenn du es einmal testen willst, ob ein Retreat was für dich ist, dann komm doch in unser Online Retreat. Hier kannst du dich im kleinen Rahmen mit dem Prinzip des Retreats vertraut machen und trotzdem deinen Grundstein für deine persönliche Weiterentwicklung legen. Oder deine Erfahrungen auffrischen und updaten.

Neue Zeiten brauchen ein neues Männerbild, eine neue Männerkultur.

Im Beruf braucht es ein anderes Leadership. Frauen wünschen sich authentische Männer und unsere Kinder wünschen sich Väter, die mit ihrem Herzen in Kontakt sind.

Also Männer: Worauf warten wir noch?

PS: Unsere Frauenretreats sind häufig ausgebucht, bei den Männern kommen wir oft nur auf ein Viertel oder die Hälfte der Frauen.

 

Autor: Maximilian Rose

Unser Autor Max Rose

[1]Radtke, Rainer – de.statista.com (2020): Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund psychischer Erkrankungen in Deutschland nach Geschlecht in den Jahren 1997 bis 2019.  

URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/256962/umfrage/au-faelle-aufgrund-psychischer-erkrankungen-in-deutschland-nach-geschlecht/  (Stand: 01.12.2020, 16:31 Uhr MEZ)

[2]Preuk, Monika (2020): Noch immer unterdiagnostiziert. Ärzte erkennen Burnout bei Männern oft nicht - wann Sie auf die Bremse treten sollten. In: Focus Online. 25.02.2020.

URL: https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/maenner/maennerserie-burnout-maenner-leiden-bis-es-nicht-mehr-geht-wie-sie-die-bremse-ziehen_id_9401611.html (Stand 01.12.2020, 15:33 Uhr MEZ)

[3]MedLexi.de (2019 – letzte Aktualisierung): Zelluläres Gedächtnis

URL: https://medlexi.de/Zellul%C3%A4res_Ged%C3%A4chtnis#Quellen (letzter Zugriff: 08.12.2020, 13:10 Uhr MEZ)

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