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Mut ist eine Tugend – warum wir uns mehr trauen dürfen

Corona hat uns alle aus der Bahn geworfen. Als die Pandemie ihren Lauf nahm, reagierten viele sehr panisch und teilweise auch unüberlegt. So wurden an manchen Stellen auch unüberlegte und zu schnell gefasste Entscheidungen getroffen. Leider zeigte sich dies auch am Arbeitsmarkt: Innerhalb der Krise hat jeder zehnte Deutsche seinen Job gewechselt. Warum? Auch, weil innerhalb dieser Ausnahmesituation keine adäquaten Lösungen durch den Arbeitgeber geboten wurden. (Fehlende) Homeoffice-Regelungen, eine schlechte Work-Life-Balance und steigender Leistungsdruck sind nur ein paar der schlecht getroffenen Entscheidungen der Führungskräfte, die für den Jobwechsel der Angestellten verantwortlich waren. Für die nächste Krise, ob nun auf globaler Ebene oder im Kleinen, müssen wir also lernen, wieder unerschrockener zu agieren und besonnene Entscheidungen zu treffen. Dieser Blogartikel soll daher ein Plädoyer an den Mut sein.

Die Kunst, aus der Komfortzone auszubrechen

Vielleicht kennst du das Lernzonenmodell. Es beinhaltet drei Zonen, die wir metaphorisch in unserem geistigen Bewusstsein erschaffen. Es sind also keine wirklichen Räume, sondern sie spiegeln Gefühle und Gedanken wider, die wir in verschiedenen Situationen haben. Da ist eben in der Mitte unsere Komfortzone, in welcher wir uns rundum wohlfühlen. Hier kennen wir uns aus, hier ist unser Lieblingsplatz, unser Lieblingsessen und der Fernseher zeigt unsere Lieblingsserie. Situationen, die sich in unserer Komfortzone abspielen, lassen uns abschalten, sind gewohnt für uns und wir können gedanklich Pause machen. Hier haben wir Routine, hier bleibt alles gleich. Aber: Hier passiert auch keine Veränderung! In der Komfortzone werden wir nie etwas Neues lernen.

Aus der Komfortzoneausbrechen

Deshalb gibt es danach die Lernzone. In dieser betreten wir unbekanntes Terrain und müssen uns an neue Gegebenheiten anpassen. Immer, wenn wir in eine unbekannte Situation geraten, werden wir also aus der Komfortzone geworfen und befinden uns in der Lernzone. Diese ist natürlich etwas unangenehmer, denn wir müssen uns neu orientieren und die Routine funktioniert nicht mehr. Außerdem ist diese Zone für jeden ganz individuell schnell erreicht. Manch einer ist auch unter vielen fremden Menschen in seiner Komfortzone, während sich ein anderer in einer Menschenmasse total unwohl fühlt. Aber: Umso öfter man sich bewusst in die Lernzone begibt, desto mehr vergrößern wir unsere Komfortzone auch! Irgendwann fühlt man sich dann auch auf der Party wohl, einfach, weil man es mittlerweile kennt. Am besten ist es also, wenn man sich immer wieder in die Lernzone wagt, um Veränderungen im Leben zulassen zu können.

Aber Achtung, zu weit sollte man es auch nicht treiben! Denn am Ende folgt die Gefahrenzone. Diese meint Situationen, in denen wir einen Schritt zu viel gegangen sind und wir das Gefühl haben, unser Leben ist bedroht. Wir wollen hier ganz schnell zurück in unseren Safe Space, die Komfortzone, und schalten in den Fight-or-Flight Modus um. Erst wenn wir uns wieder sicher fühlen, sinkt unser Adrenalinpegel. Passiert dies nicht, kommt es zu Panikgefühlen und Kontrollverlust.

Diese letzte Zone muss nicht einmal bei wirklichen Gefahrensituationen entstehen. Oft können es auch ganz irrationale Gründe sein, warum wir das Gefühl bekommen, nicht mehr sicher zu sein. Das kann in unserem Menschenmassen-Beispiel einfach die Überforderung der vielen Leute sein und das Gefühl, nicht mehr Herr der Lage zu sein wegen all den Eindrücken. In solchen Momenten sind wir also zwar aus unserer Komfortzone herausgegangen, haben aber auch gelernt, wann es zu viel des Guten ist und dass es vielleicht auch unschön „da draußen“ sein kann. Vielleicht macht uns das auch Angst vor dem nächsten Ausflug in die Lernzone.

Was bedeutet das also im Fazit? Der Mensch liebt es, den Status Quo aufrechtzuerhalten, denn dieser bedeutet, dass er sich in seiner Komfortzone befindet. Eher ungern geht er in die Lernzone, denn sie könnte sich eventuell zur Gefahrenzone entwickeln und davor hat er Angst. Dadurch entsteht aber auch keine Veränderung mehr und in wirklichen Krisenmomenten werden unüberlegte Entscheidungen getroffen, einfach, weil wir nie gelernt haben, mit ihnen umzugehen.

Die Lernzone der Führungskräfte

Gerade Führungskräfte müssen tagtäglich wichtige Entscheidungen treffen und sind im Falle einer Krise die Ansprechpartner. Aus diesem Grund müssen die Führungsetagen viel unerschrockener sein, als so manch anderer. Wenn etwas schiefgeht, dann muss eine Führungskraft der Fels in der Brandung für die Mitarbeiter/innen sein und nicht in blindem Aktionismus verfallen. Dafür braucht es viel Ruhe und Beständigkeit und eben eine gute Portion Mut.

Nur wer mutig voranschreitet, wird in der Lernzone landen und Veränderungen und neue Lösungen zulassen. Und nur wer mutig ist, kann in der Gefahrenzone einen kühlen Kopf bewahren, wird nicht lethargisch und widersteht dem laut schreienden Ego, das schnell wieder in die Komfortzone will.

In einer immer gesichtsloser werdenden Zeit, in der immer weniger Menschen verantwortlich sein wollen und viele nur auf den eigenen Vorteil bedacht sind, aber nichts dafür tun wollen, ist Mut eine so wichtige Tugend geworden. Eine Führungskraft sollte anpacken können, sie sollte Verantwortung tragen und eben dafür auch viel Mut besitzen. Denn nur wer einen hohen Status und viel Geld besitzt, ist nicht gleich auch unerschrockener. Diese Eigenschaft muss trainiert werden, damit eben dann in Krisensituationen auch bewusst und ruhig gehandelt werden kann. Damit im Frust des (Arbeits-)Lebens durch die Führungskraft ein wenig Alltag, eine kleine Komfortzone, gewahrt werden kann.

Du bist eine Führungskraft und wünscht dir mehr Mut? Dann schau dir gern unser Führungskräftetraining an. Hier haben wir die verschiedensten Angebote rund um die persönliche Weiterentwicklung von Führungskräften.

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Fazit

Was du in diesem Artikel gelernt hast:

  • Was das Lernzonenmodell ist und warum die Lernzone so wichtig ist
  • Warum man manchmal auch aus der Komfortzone ausbrechen muss
  • Wie man Mut und Verantwortung lernen kann

Lisa Tschierschke

Quellen: 
https://www.personalwirtschaft.de/news/hr-organisation/corona-krise-erhoeht-kuendigungsbereitschaft-129161/
https://www.hays.de/lp/auswirkungen-der-corona-pandemie
https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/publikationen/auswirkungen-der-corona-krise-auf-betriebliche-transformations-prozesse-in-produzierenden-unternehmen-1963754
https://new-institut.com/erlebnispaedagogik/komfortzonenmodell/

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