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Wie sich komplexe Probleme lösen lassen

Als Führungskraft passiert es häufiger, dass man vor größeren Problemen steht, die auf den ersten Blick unbezwingbar erscheinen. Oft gibt es keine Lösung, die alle zufriedenstellt und gleichzeitig einfach und gut umsetzbar ist. Das kann uns ziemlich überfordern. Wie packt man also erfolgreich komplexe Problem an, um sie gut zu bewältigen?

Das Problem erst einmal Problem sein lassen

Manchmal muss man eine Sache aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Wie wir bereits im letzten Blogartikel beschrieben haben, braucht es die Sichtweise mehrerer Menschen, um die komplette Wahrheit zu sehen. Genauso verhält es sich mit komplexen Problemen. Sobald diese auftauchen, dauert es, bis man sie in ihrer Gänze begriffen hat.

Gerade wegen der Komplexität solcher Probleme bringt es darum viel, erst einmal abzuwarten, einen Schritt zurückzugehen. Dann kann man in Ruhe schauen, wie tief das Ganze geht, welche Bereiche es betrifft und wer alles davon tangiert wird. Es bringt schließlich nichts, wenn man panisch Teilbrände löscht, obwohl der Brandherd tief verborgen liegt.

Geh also erst einmal auf Spurensuche und schau, wo der Kern ist. Hol dir dazu die Sichtweisen deiner Kolleg:innen ein und lass das Problem erst einmal Problem sein. Das heißt nicht, dass du dich vor der Problemlösung drücken sollst, es geht nur darum, sich einen wirklich guten und erfolgreichen Plan zu überlegen, der wirklich nachhaltig mit dem Problem umgeht.

Studien zeigen außerdem: Wir lösen Probleme meist mit Scheuklappen. Das bedeutet, dass wir manchmal total auf einen Weg fixiert sind, obwohl es vielleicht 20 Lösungswege gibt. Bei komplexen Problemen ist das fatal. Wir verrennen uns dann bei der Lösungsfindung, zermartern uns den Kopf, wie wir es genauso hinbekommen können und missachten dabei völlig die vielen anderen Möglichkeiten. Deshalb ist es umso wichtiger, sich hier zusammenzutun und mit vielen Leuten über das Problem zu grübeln! So entstehen ganz automatisch verschiedene Ansätze.

Trust the process

Den Spruch „Trust the process" hast du vielleicht schon einmal gehört. Er beschreibt das Vertrauen in den Prozess der Erschaffung oder Durchführung einer Aufgabe. Manchmal sieht die getane Arbeit auf dem Weg zum Ziel nämlich noch ganz schön schlecht aus. Aber sie ist ja schließlich noch nicht abgeschlossen! Genauso wie ein Künstler erst eine Vorzeichnung braucht, nach deren Vorlage er das Gemälde malt, braucht es auch in der Problemlösung erst eine gute Grundstruktur.

Verschaff dir also im ersten Schritt einen guten Überblick, begreife das Problem in seiner Gänze und fange erst dann in Ruhe an, die Lösung anzugehen. Und sorge dich nicht, falls der Weg zur Lösung einmal chaotisch sein sollte. Trust the process ;)

Überblick verschaffen

Wenn du so an den Prozess herangehst, wirst du auch weniger Angst davor haben, auch mal unkonventionelle Ideen zu versuchen. Denn vielleicht sind diese genau das, was du für deine Problemlösung benötigst. Scheue dich also nicht, auch mal die verrückten Sichtweisen zuzulassen. Nimm sie neutral an, trag sie weiter und siehe sie als Teil des Prozesses an, der auch mal nicht perfekt sein darf!

Schritt für Schritt zur Lösung

Nachdem du also deine Grundhaltung zu Problemen und deren Lösungsprozess geändert hast, kann es in die Umsetzung gehen. Aber wo fängt man an?

Komplexität macht uns allen Angst! Sie kann einen überwältigen und wir werden in Starre versetzt. Um dem Abhilfe zu verschaffen, kann man ein bisschen brainstormen: Was ist überhaupt das Ziel, was müssen wir lösen? Wie kommen wir da hin? Wer kann uns helfen? Wie sieht unser Prozess aus? All diese Fragen helfen, um einen Fahrplan zu erstellen, der super in kleine Einzelschritte unterteilt werden kann. Step by Step kommt man so ans Ziel.

Es gibt hier die verschiedensten Methoden, um das Brainstorming anzukurbeln. Mindmaps, das Fischgrätendiagramm oder das Osborn Modell sind nur ein paar Beispiele dafür. Wichtig ist: Mache so etwas nie alleine! Wie bereits erläutert, benötigt es die Denkkraft aller Kolleg:innen, um so viele Sichtweisen wie möglich zu bekommen und so auch wirklich alle Eventualitäten beleuchten zu können.

Manchmal brauchen komplexe Probleme auch ganz kleine Lösungen, auf die man nie gekommen wäre. Oft sind keine riesigen Veränderungen im ganzen System notwendig, sondern es müssen nur winzigste Stellschrauben gedreht werden. Aber gerade diese kleinen Anpassungen können einen großen Effekt haben. Deshalb: im Brainstorming und Planungsprozess auch mal die Nuancen betrachten! Nicht immer braucht es einen krassen Umschwung im kompletten Unternehmen.

Wenn du also erst einmal einen guten Plan hast, der in genug Unterschritte unterteilt wurde, sodass er auch durchsetzbar ist, geht es an die Umsetzung. Hier ist es wichtig, dass jede:r Beteiligte genau weiß, was er/sie zu tun hat. Nur, wenn alle an einem Strang ziehen, kann eine für alle zufriedenstellende Lösung erreicht werden. Und gib dem Ganzen Zeit! Ein komplexes Problem darf auch mal über mehrere Wochen oder Monate gelöst werden. So kannst du sicherstellen, dass es auch nachhaltig und langfristig währt.

Zu guter Letzt: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Im besten Fall erstickt man Probleme direkt im Keim. Dafür braucht es aufmerksame Kolleg:innen und regelmäßige Evaluierungen der Prozesse durch das gesamte Team. Außerdem ist ein gewisses Vertrauen grundlegend wichtig, damit man gut gemeinsam gegen Probleme gewappnet ist. Hier haben sich mit der Zeit bei uns Teamcoachings als bewährte Methode herausgebildet. Wer also regelmäßig dahinter ist und so den Zusammenhalt im Team fördert, kann erfolgreich und schnell auf mögliche Problemfelder reagieren.

Wir von der bfkm | Die Trainingscompany bieten maßgeschneiderte Coachings, Seminare und Beratung für Teams an, um genau diesen Zusammenhalt stärken zu können. Schau dir gern unsere Angebote an!

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Fazit

In diesem Blogartikel hast du erfahren

  • Warum man ein Problem auch manchmal Problem sein lassen kann
  • Wie man die Gänze eines komplexen Problems erfassen kann
  • Warum man manchmal dem Prozess vertrauen muss
  • Wie du erfolgreich in die Problemlösung gehen kannst

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Lisa Tschierschke

 

Quellen:

https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/wir-loesen-probleme-mit-scheuklappen-3642
https://www.wrike.com/de/blog/techniken-und-tipps-fuer-problemloesungen-die-tatsaechlich-funktionieren/
https://das-unternehmerhandbuch.de/probleme-loesen-methoden/

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