Martin Wittig
Kontakt
1 + 1 =

Ihr Ansprechpartner:

Martin Wittig
Martin
Wittig
Tel: 0345-682 39-24

Blog

Frauen führen anders – oder?

Die Arbeitswelt von heute befindet sich im Wandel. Das ist völlig offensichtlich und das haben wir in vielen Blogs auch bereits dargestellt. So werden agiles Arbeiten und transformationale Führung immer wichtiger und auch in den Führungsebenen gibt es immer mehr Veränderungen. Es wird heute mehr und mehr Wert auf eine gesunde Work-Life Balance gelegt, auf Kommunikation auf Augenhöhe, auf Transparenz und agiles Teamwork. Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit werden somit immer stärker im Arbeitskontext gebraucht. Der dominante, selbstbewusste, energische und vielleicht sogar aggressive Typus Mensch rückt stärker in den Hintergrund.

Wenn wir jetzt von den „typischen“ Stereotypen für Männer und Frauen ausgehen, könnte man darauf schließen, dass also Frauen in der neuen Arbeitswelt mehr denn je gebraucht werden, sind sie doch diejenigen, die empathischer und bewusster an die Sache rangehen. Aber stimmt das überhaupt?

Frauen in Führungspositionen

Es ist kein Geheimnis, dass mehr Männer als Frauen in Chefsesseln sitzen. Rund 70% der Führungspositionen in Deutschland wären 2019 männlich besetzt (Quelle: Statistisches Bundesamt). Das hängt oft am noch immer stark verbreiteten Weltbild, die Frau müsse sich hauptsächlich um die Kindererziehung kümmern. Konzepte, bei denen der Vater längere Zeit zuhause bleibt, sind bisher weiterhin die Seltenheit. Aus diesem Grund landen viele Frauen in normalen Angestelltenverhältnissen, viele dabei auch in Teilzeit (ca. 66% im Jahr 2019, Quelle: Statista), und steigen dann nicht weiter auf, während der Mann Karriere macht. Studien fanden jedoch heraus, dass in vielen wirtschaftlich stärkeren Unternehmen Frauen in den Chefetagen sitzen. Eine mögliche Erklärung könnte ja hier sein, dass Frauen einfach anders führen?

Chefin erklärt ihrem Team etwas

Wir alle haben weibliche und männliche Energien in uns und sie zeigen sich bei allen anders. Frauen und Männer agieren deshalb, auch aufgrund gesellschaftlicher Faktoren, auf unterschiedliche Weise, auch in der Arbeitswelt. Diese Unterschiede versuchen dann viele Frauen in Führungspositionen oft auszugleichen, indem sie mehr „männliche“ Eigenschaften zeigen, um sich behaupten zu können. Das sind dann Dinge wie ein starkes, knallhartes Auftreten, rationales Handeln oder sogar Karriere über Familie und Kinderwunsch zu stellen. Das funktioniert auch meist. Männliche Stereotype passen oft einfach besser ins konservative Bild einer Führungsperson. Gleichzeitig erfahren diese Frauen gerade dafür negatives Feedback – weil sie etwas vorspielen und nicht authentisch handeln. Aufgrund dessen strengen sich die (angehenden) Chefinnen dann wieder umso mehr an, alle Erwartungen zu erfüllen. Das Ergebnis ist dann zwar ein erfolgreicheres Unternehmen, aber ausgelaugte Chefinnen, die nicht ihr wahres Selbst zeigen können.

Es gibt also nicht „den“ weiblichen oder männlichen Führungsstil – jede*r hat weibliche sowie männliche Eigenschaften in sich. Frauen priorisieren diese einfach anders als Männer, ob nun aufgrund der Erziehung, dem Umfeld oder der eigenen Persönlichkeit. So führen sie dann mit Eigenschaften, die eher Männern zugesprochen werden, wodurch die Führungsetagen oft ähnliche Stile zeigen. Auch konnten Studien belegen, dass kein großer Unterschied in den Führungsstilen männlicher und weiblicher Chefs zu sehen ist.

Weibliche Eigenschaften in der heutigen Arbeitswelt

„Typisch weibliche“ Merkmale, wie Empathie, Kollaborationsbereitschaft oder Kreativität sind aber heute wichtiger denn je! Ein*e gute*r Chef*in ist nicht mehr nur ehrgeizig, selbstbewusst und krisensicher, er*sie agiert auf Augenhöhe mit den Mitarbeiter*innen, ist empathisch und wegweisend und kommuniziert ehrlich und transparent. Das Beste wäre hier also eine Verschmelzung beider Welten. Wir können daher nur an alle Chefs und Chefinnen appellieren, aufeinander zuzugehen und voneinander zu lernen! Wir alle tragen weibliche und männliche Teile in uns und es ist schade, dass oft nur eine Seite zum Vorschein kommen darf. Wir sollten uns mehr trauen, unser wahres Ich zu zeigen und nicht mehr eine Maske aufsetzen, um in der Gesellschaft anerkannt zu werden.

Auch Katrin Seidel, Chefin bei der bfkm I Die Trainingscompany erzählt von diesem Kampf mit sich selbst und der Gesellschaft, als sie damals in der Führungsposition landete. Mehr dazu kannst Du im Interview mit ihr erfahren.

Zum Interview

Also liebe Frauen: traut euch ruhig, mehr von eurer weiblichen Seite zu zeigen und hört auf, euch zu verbiegen. Ihr müsst die Männer nicht nachahmen, um genauso erfolgreich zu sein, ganz im Gegenteil. Seid offen, kreativ, empathisch, aber auch selbstbewusst, laut und stark. Heute werden genau diese Eigenschaften in einem gesunden Arbeitsumfeld händeringend gesucht!

Und an die Männer: Ihr müsst nicht immer stark sein und „euren Mann stehen“. Emotionen sind wichtig, auch die „schlechten“. Ihr dürft, auch auf der Arbeit, Schwäche zeigen, Weinen oder offen benennen, wenn euch etwas Angst macht! Öffnet euch auch für die weiblichen Energien in euch und seid die Veränderung, die ihr in eurem Umfeld sehen wollt, ob nun privat oder beruflich.

Im besten Fall kann man so voneinander lernen, um eine Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der jeder er selbst sein darf und in seiner Kraft agiert. Sodass bald gar keine Unterscheidung in Geschlechterrollen mehr gemacht werden muss.

 

Du willst wertvolle Tipps & Inspirationen, um dich weiter zu entwickeln?

Dann klick auf den Button und trag dich gleich in unsere E-Mail-Liste ein. 

Newsletter

Nur unsere Email-Abonnenten erhalten kostenlose Tipps & Inspirationen 

Die Angabe deines Namens ist freiwillig und dient ausschließlich dazu, dich im Newsletter persönlich anzusprechen. Deine Einwilligung kannst du jederzeit widerrufen. Der Newsletter-Versand erfolgt entsprechend unserer Datenschutzerklärung zur Zeit monatlich.

Lisa Tschierschke

Quellen:

Statistik des Statistischen Bundesamtes zu männlichen und weiblichen Chefs in 2019 

Statistik von Statista zur Aufteilung in Vollzeit und Teilzeit bei Männern und Frauen in 2019 

 

;